internationale musiktage hofheim
diskographie kursleiter 
 
ROBERT SCHUMANN
Sonate d-Moll op. 121
CLARA SCHUMANN
Drei Romanzen op. 22
ROBERT SCHUMANN
Sonate a-Moll op. 105

Alois Kottmann, Violine
Günter Ludwig, Klavier
Melisma-Verlag
Bestellnr: Melisma 7101-2
www.melisma.de
 
Informationen/Pressestimmen  

Die Sonaten für Violine und Klavier von Robert Schumann sind beide 1851 entstanden. Sie haben nicht überall Zustimmung gefunden. Wer sich jedoch mit ihnen auseinandersetzt, wird erkennen, dass in ihnen Schumanns beklemmende Lebenssituation, die schließlich in der Geisteskrankheit endete, in leidenschaftlichen, aber auch innig-rührenden Klangbildern eingefangen ist - höchste Kunst als Folge von Sublimierung, großangelegte, tiefgründige, grüblerische und abgeklärte Auseinandersetzung Schumanns mit dem Leben, der Liebe und dem Tod. Von der als Komponistin erst in jüngerer Zeit wiederentdeckten Clara Schumann sind hier drei zauberhafte Romanzen aufgenommen, und die Qualität der Komposition führt zu der Frage, was aus ihr geworden wäre, hätte sie sich nicht so im Widerspruch befunden, wie sie es in ihren Aufzeichnungen und Briefen zum Ausdruck brachte: "Ich glaubte einmal das Talent des Schaffens zu besitzen, doch von dieser Idee bin ich zurückgekommen, ein Frauenzimmer muss nicht komponieren wollen - es konnte noch keine, sollte ich dazu bestimmt sein?" Und an anderer Stelle: "Es geht doch nichts über das Selbstproduzieren, und wäre es nur, dass man es täte um diese Stunden des Selbstvergessens, wo man nur noch in Tönen atmet." Den beiden hochangesehenen Interpreten ist eine Wiedergabe gelungen, die den Empfindungsreichtum dieser romantischen Musik, das Wechselspiel zwischen beseelter Innigkeit und leidenschaftlichem Ausbruch lebendig zu gestalten vermag.

"Es scheint zwei Wege zu geben, auf Robert Schumanns nicht eben populäre Violinsonaten aus dem Spätwerk aufmerksam zu machen: durch Fülle des Wohllauts und Präzision der violinistischen Feinmechanik oder durch bedingungsloses Sicheinlassen auf eine als 'anders' aufzufassende Themen- und Formenwelt. Dieses strikte Entweder-Oder suggerieren zumindest die Interpretationen, die der Flesch-Enkel-Schüler Alois Kottmann vorlegt. Jeder Anflug von selbstgenügsamem Bad im Instrumentalen scheint getilgt, jeder Einzelton birgt das Aufgewühlte und zugleich Zerbrechliche in sich, mit dem Schumann hier oft mehr verstört als betört. "Mit leidenschaftlichem Ausdruck": diese Vortragsbezeichnung des ersten Satzes der a-Moll-Sonate zieht sich als Leitfaden durch die gesamte Einspielung. ...Alois Kottmann trifft zusammen mit seinem umsichtigen Partner Günter Ludwig den richtigen Ton. Dass Clara Schumanns Romanzen ganz vom partnerschaftlich getragenen Ausdrucksgehalt her erschlossen und nicht als gehobene Salonpiècen mißverstanden werden, überrascht da nicht weiter und unterstreicht den Rang dieser Einspielung als nachdenkenswerter Gegenentwurf zu verharmlosender Glätte an der Oberfläche der Töne."
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